DICHTER UND LICHTER DIE SINGER SONGWRITER NACHT VON LINDEN
Moderation: SONJA STEPHAN

TIM JAACKS ( Songwriter, Hamburg)
MARIAN MEYER (Songwriter, Braunscheig )
SONJA STEPHAN (Pop, Soul, Hannover)

Tim Jaacks:
Gitarre, Stimme, deutsche Texte. Mehr braucht dieser junge Mann nicht, um eine Bühne auszufüllen. Die elementaren Fragen, die er sich und dem Zuhörer in seinen Liedern stellt, kommen ohne Effekthascherei aus. Ist das der Zeitgeist, der hier spukt? Wer hat uns die Bäume vor den Wald gestellt? Und was ist das eigentlich für 1 Life?
Wo andere Menschen in der Hektik des Alltags eher vorbeirauschen, schaut Tim Jaacks gern genauer hin. Verpackt in kleine melancholische Popsongs bringt er so jene Geschichten zum Vorschein, die uns wirklich umtreiben – von gescheiterten Plänen, Glückskeksen und dem Gefühl, immer zu spät dran zu sein. Seine Stimme resoniert dabei in der vollen Bandbreite, die es für derlei Themen braucht: Geht es in den ruhigen Passagen erzählerisch zu, schwingt sie sich bisweilen energisch auf und drängt dem Zuhörer mit Nachdruck ins Ohr. Wenn das melodische Gitarrenspiel an diesen Stellen in den Hintergrund tritt, um den unbequemen Wahrheiten ihren nötigen Raum zu geben, fühlt man sich als Zuhörer schon mal ertappt, so sehr erkennt man sich zwischen den Zeilen wieder.

Marian Meyer:
Mit seinen Liedtexten beweist Meyer geistreichen Witz. Man kann schauspielerischen Sinn erkennen, wenn er die Geschichten dazu vorträgt. Deren Themen reihen sich in die Riege bekannter Singer-Songwriter: Liebe und Partnerschaft, Enttäuschungen und Sehnsüchte. Auf Anraten seiner Therapeutin habe er als guter Liedermacher auch ein politisches Lied geschrieben – so Meyer wohl nicht ganz realitätsgetreu. Er betitelt es mit „Die Welt geht unter, scheiß egal“. Er erzählt Geschichten, die die Zeit treffen und schafft für diese eine Atmosphäre mit eingängigen Melodien auf der Gitarre. So macht erst der Blues-Rhythmus seines Liedes „Ich hab’s satt, dein Mann zu sein“ die Stimmung für die Erzählung über einen volltrunkenen Mann, der die Entscheidung trifft, seine Frau zu verlassen. Autobiografisch schreibe er nicht – betont Meyer dabei explizit!