MATTHEW GRAYE (Pop-Punk / Reggae / Ska, Hildesheim)
MASKAPONE (Ska / Soul, Hannover)
Gerade sind beim Fährmannsfest die letzten Akkorde von Matthew Graye verklungen, da können sich alte und neue Fans von StreberPunk & BetonReggae schon auf den nächsten Club-Gig freuen. Am 14. September treten die einzigen Vertreter dieses innovativen und äußerst tanzbaren Genres um 20 Uhr im Kulturpalast Linden auf.
Morgens, halb zwölf in Deutschland. Statt Schokowaffeln gibt es bei Matthew Graye ein ordentliches Frühstück – mit Toast. Dabei drehen sich die Tischgespräche der 8er-WG in der Heimatstadt Hildesheim um Themen, die das Leben so schreibt. Vier davon wurden in Worte und Noten gefasst, 100 Prozent selbst produziert und auf der 7“ Vinyl-EP „Paul Wer?“ verewigt: über arrogante Mitmenschen, verlorene Lieben, Verwirrung beim Flirten und das Gegendenstromschwimmen. In Kurzform: „Paul W.“, „Sonnenschein“, „Wesen“ und „Bleib stehn“. Die limitierte EP mit dem appetitanregenden Toast-Motiv erschien im April bei That Sunday Recordings und enthält neben einem MP3-Download-Code für den Musikgenuss unterwegs auch einen exklusiven Fan-Button. Außerdem gibt es die vier Songs digital bei den
bekannten Online-Shops zu kaufen.
Mittlerweile kurz vor zwölf. Die Küche, es duftet nach Kaffee. Vor allem für Gitarrist Simon läuft ohne dieses Heißgetränk gar nichts und mit koffeinerhöhtem Blutdruck spielt sich knackiger Streberpunk gleich noch mal so gut. Im entspannten Reggae-Modus zupft Jonas schon die Saiten seines Basses, während Elias im Ska-Stakkato ein gekochtes Ei malträtiert. Marius hat sein Brot filigran im Klaviertasten-Muster belegt und knabbert gerade an etwas Pute herum. Nebenan im Bad verhalten sich die Bläser absolut vorbildlich, indem
Posaunistin Caro ihre Haare im Luftstrom aus Yannicks Trompete trocknet und Saxo-Josh vor dem Spiegel die Choreografien der letzten Probe noch einmal durchgeht. Unsinnig wäre das bei Sänger Simon, der zum Frühsport schon Tele-Gym auf BR guckt und bei den Übungen überhaupt nicht so aussieht, als hätte er die Anweisungen verstanden.
Bis eines Tages ein Hochglanzmagazin eine Home-Story über Matthew Graye bringen wird, bleibt dieser ungewöhnliche Tagesbeginn das Geheimnis der Band, denn Besucher eines Live-Konzertes erleben das Oktett von einer völlig anderen Seite. Außer Rand und Band holen die Musiker alles aus Instrumenten und Stimme heraus. Verdichten die Schallwellen zu einem Wohlklang, der nicht nur die Lämpchen am Mischpult munter zucken lässt, sondern auch die Gliedmaßen des Publikums in Bewegung bringt. Matthew Graye lassen nichts
anbrennen.
Seit ihrer Bandgründung 2008 haben Matthew Graye schon etlichen Zuschauern ihrer Club- und Open-Air-Auftritte strahlende Gesichter und verschwitzte Hemden beschert. Die „local heroes Niedersachsen 2010“ punkten immer wieder beim Publikum – seien es die Silbermedaillen beim „local heroes Bundesfinale 2010“ und beim Hannover Song Contest „Hören 2012“ oder das Erreichen des „Emergenza Regionalfinales 2012“. Als echte Streberpunker
haben Matthew Graye nach ihrer ersten EP „Utopia“ 2010 bei der „Bandfactory Niedersachsen“ mit Coaches wie Jean-Michel Tourette von Wir Sind Helden noch mal die Schulbank gedrückt, um ihrem Ziel ein kleines Stückchen näher zu kommen: einmal im Schlamm von Glastonbury zu musizieren.
