KASIMIR EFFEKT (Jazz/Electro Hannover)
Genug geschraubt, gebastelt und getüftelt: Das Trio KASIMIR EFFEKT lüftet durch und lädt endlich zur
eindrucksvollen Werkschau direkt aus dem Klanglabor. Die hannoverschen Band präsentiert mit ihrem Debut
„KFX“ eine Aufforderung zur musikalischen Expedition in die düsteren Sphären des Synthesizerkosmos – und
zieht dem verschrobenen Frickelforschungsansatz im verkannten Kellerdasein munter den Stecker. Sag mal,
ist das noch Jazz?!
Couragiert statt introvertiert breiten die hannoverschen Musiker irgendwo zwischen ironischem Captain
Future-Abenteuer und faktisch unendlichen Weiten den Zuhörenden freundlich zugewandt einen weichen
Tanzteppich aus. Gewebt aus technoiden Improvisationen, elektronischen Exzessen und Klangminiaturen aus
den heiteren Ecken der dunklen Loungebar entwickelt Kasimir Effekt aus dem Nichts einen Mikrokosmos
fluktuierender Beats. Ey, Ekstase darf auch Spaß machen! Kontrabass, Schlagzeug und Fender Rhodes sorgen
für den handgespielten Analogsound, der den Raum zum Leben erweckt. Ja klar, so klingt der Soundtrack für
ravende Musikwissenschaftler*innen. Stark!
Seit 2015 luden Julius Martinek, Johannes Keller und Tobias Decker zur musikalischen Frühförderung in
irdische Klubs und Kunstkeller ein, boten professionelle Tripbegleitung von Fusion über Fuchsbau-Festival bis
zur Jazzwoche, und sorgten mit einer ersten, spröde nach der Band benannten EP für filigrane Hinweise aufs
Album. 2018 wurde es im Basement Studio Berlin aufgenommen. Für Orientierung sorgte Produzent Lennert
Hörcher. Für den passenden Treibstoff die Band selbst. Das Ergebnis lässt sich nun in handelsüblichen Dosen
genießen. Elektrotechniker Robert Moog würde dazu moshen.