KOPFLOS  (Rock/Hannover)

ARTWHY (Independent-Alternativ/Berlin)

Es soll noch Menschen geben, die der Meinung sind im Brit-Rock läge der Kern der musikalischen Wahrheit. Doch was einst fruchtbar die Indie-Szene stimulierte, ist längst im Superhype der Majors vereinnahmt worden. Die Zukunft liegt in Berlin. Hier an der Spree haben die Indies eine neue Hauptstadt gefunden und ARTWHY sind die Überbringer dieser Botschaft.

ARTWHY – da kommt seit ihrer Gründung 2010 immer wieder die gleiche Frage auf und um allen gedanklichen Spielereien ein für alle Mal ein Ende zu bereiten, hier die anagrammatischen Antworten:

Hat Wry
Haw Try
Tar Why
Rat Why
Raw Thy
War Thy
Why Art?

Ja warum keine Kunst? Schon wieder eine Frage, die Antwort kann also nur eine musikalische sein. ARTWHY brauchen nicht mehr als Gitarre, Bass und Schlagzeug und sind der festen Überzeugung „Aller guten Dinge sind drei“. Es ist die ungebändigte Kraft der Überzeugung, die dieses Trio voran treibt. „Weil wir nicht anders können“, erklärt Bassist und Synthesizer-Spieler Pablo Schaumburg. Gitarrist und Sänger Leonard Wagenbreth ging dafür nach New York, nur um zu erkennen: „Heute liegt das Mekka der Künste an der Spree.“ Und Nils Noack, der Herrscher über die Felle und Becken, ergänzt: „Wir sind eigentlich ein quartettes Trio, unser vierter Mann ist die elektronische Facette der Musik, die ich an meinem Laptop “zusammenbastele“.“

Basteln ja, aber nicht Heimwerker – die Unwägbarkeit des Lebens und der Musik ist es, die die drei immer wieder anspornt und nach vorne treibt. Impulsive Beats, klangvolle Sphären, brachiale Bässe, ein sich ständig wandelndes Lebensgefühl voller Geheimnisse subtil unter der Oberfläche ihrer Musik verwoben, die Realität nur ein Abbild der poetischen Suche dreier Einzelkämpfer, die ihre Stärke in der Gemeinsamkeit entdecken. Ob die Freiheit als Ode an das Leben besungen wird oder das Unmögliche in Angriff genommen wird – es sind die immer wieder verzehrenden, menschlichen Emotionen in ihren Zwiebelschichten zwischen zu himmelhoch jauchzend, zu Tode betrübt, die den Ton des Trios ausmachen. Das Unbewusste kontrolliert das Ich und der Absturz folgt dem Höhenflug, eine musikalische Reise durch die inneren Welten des eigenen Seins, immer für Überraschungen gut und immer eine Überraschung sicher.

ARTWHY – ja warum denn keine Kunst. Artikulation der Musik als Mittel der Realitätsnähe fern der ach so beliebten kleinen Kistchen, in die Bands so gerne gesteckt werden. Kein Schlagwort stimmt, aber alle Worte schlagen Brücken zu der Musik des Trio. Also, einfach treiben lassen … in die unendlichen Weiten der eigenen Innenwelt.

15.09.2014 Kopflos

 

Kopflos:

Die fünf Jungs von KOPFLOS verbinden sowohl lauten provokanten, als auch leisen gedankenverlorenen Rock mit aufrührerischen und nachdenklichen Texten.

Die Band gründet sich Anfang 2012 und entscheidet, sich keinem kategorischen Genre zu verpflichten. Vielmehr entsteht ein eigener, experimenteller Rockpunksound, der nur schwer einzuordnen ist. Dazu gibt es Texte von politkritisch bis tiefsinnig, von durchdacht bis kopflos.

https://www.facebook.com/kopflosdieband